Herr Dobrindt bei Miosga (ARD 31.08.2025), Herr Merz beim Antrittsbesuch in NRW (01.09.2025), Frau Bas bei den Jungsozialisten NRW (24. Landeskonferenz Gelsenkirchen) – in allen Fällen ging es um Form – Sprachform wie Umgangsform.
So erklärte Herr Dobrindt seine Unterschiede in den Sprachformen mit seinen Rollen. Als Minister befleißige er sich eines moderaten Sprachstils, in anderen Funktionen komme es auch darauf an zuzuspitzen. Frau Bas spitzte extrem zu: „Bullshit“, was der Bundeskanzler weglächelte: Vor den Jusos müsse man schon auf die Pauke hauen, sonst höre ja niemand zu. Was lernen wir daraus? Dass wir alle an der Nase herumgeführt werden, durch Sprachformen, von denen angenommen wird, dass sie „Adressaten spezifisch“ gewünschte Wirkungen entfalten. Oder einfacher: Der bedauerliche Zusammenhang, dass zumeist nur gehört wird, was gehört werden will, wird mit Nachdruck bedient. So lange das funktioniert, muss man sich um die wirklichen Inhalte nicht kümmern. Da war die Bergpredigt weiter (Matthäus 5: 34-40): „Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein; was aber mehr ist als dieses, ist aus dem Bösen.“ Böse ist, dass Sprachform und Sprachinhalte entkoppeln und nur noch Töne übrigbleiben. Wer aber vor A so und vor B anders redet, der bewegt nur noch den Mund…